Portrait
Marienwerder
Text
Pascale Schmidt
Fotografie
Simone Weigelt & Majo Ertel
Im alten Forsthaus von Grafenbrück aus dem 19. Jahrhundert ist neues Leben eingekehrt. Majo Ertel, Fotograf, Tischler, Gestalter, hat in unmittelbarer Nähe des Finowkanals mit seiner Familie einen Ort geschaffen, an dem es sich natur- und materialverbunden leben, entwickeln und arbeiten lässt.
Als Ertel, Jahrgang 1978, Ende der 90er von Leipzig nach Berlin zieht, um Fotografie bei Jürgen Hohmuth zu lernen, befindet sich die Hauptstadt immer noch im Umbruch. Majos Lehrmeister ist nicht nur für seine pointierten Schwarz-Weiß-Beobachtungen Berlins bekannt, sondern auch als renommierter Architekturfotograf mit seinem Büro ZEITORT. Dort lernt Ertel das Handwerk von Grund auf und erlebt, wie Kunst und Handwerk sich gegenseitig bedingen können. Er schult seinen Blick für Licht, Formen und Räume und beginnt in der prä-digitalen Ära seine eigenen Fotografien mit akribischer Genauigkeit zu entwickeln und vergrößern. Im Winter pausiert die Baufotografie, in dieser Zeit zieht es Majo regelmäßig nach Portugal. Die Bekanntschaft mit dort ansässigen Handwerkern, darunter Tischler und Klavierbauer, gibt den entscheidenden Impuls: Die Detailkenntnis, Materialkunde und Kunstfertigkeit, die traditionell über Jahrhunderte überliefert wird und der Respekt, der diesem Wissen entgegen gebracht wird, führen dazu, dass Ertel Kunst und Handwerk als unmittelbar miteinander verbunden erlebt und die Liebe zum Holz eine ganz große Liebe wird.
Ertel in seiner Gründlichkeit entscheidet sich für eine Tischlerausbildung beim Holzgestalter Gisbert Baarmann in der Uckermark. Baarmanns Objekte sind nahbar und nutzbar, loten alle Möglichkeiten des Materials aus, tragen dem Raum, der sie umgibt, Rechnung und haben eine eigene, verspielte Handschrift. Bei ZWEIBAUM in Berlin, einer Holzwerkstatt für hochwertigen Möbelbau, steigt Majo Ertel tief in tischlerische Präszisionsarbeit ein. Dabei ist die Uckermark weiterhin seine Wahlheimat, bald mit eigener Werkstatt. Seine besondere Begabung, Visionen von Räumen, Material und Werkstücken in Konkretes umzusetzen, führt unter Anderem zur erfolgreichen Zusammenarbeit mit dem Berliner Designstudio „Hidden Fortress“, in der er den Herstellungsprozess konzeptionell und handwerklich begleitet.
2014 ist es Zeit für ein Leben ohne große Wege mit der Sicherheit, langfristig unter einem Dach leben und arbeiten zu können. Die Region ist vertraut und so wird das Forsthaus Grafenbrück, erbaut 1800, von Majo und seiner Familie aus dem Dornröschenschlaf erweckt. Ertel findet neben anspruchsvollen Aufträgen endlich die Freiheit, seine eigenen Entwürfe weiter umzusetzen. Ein kleiner Tisch, nennen wir ihn Tisch #1, mit einer schlichten, dabei raffinierten Schichtholzkonstruktion an Stelle von Tischbeinen. Nistkasten und Futterhäuschen von purer Schönheit. Die Badverkleidung aus lackiertem Kiefernsperrholz- schön und kostengünstig neu gedacht. In allen Arbeiten spiegelt sich die ausdauernde, intensive Beschäftigung mit der Materie wider und der Antrieb, altes Wissen in neuen Formen zu würdigen. Und ganz leise und bescheiden übersetzt sich auch die Freude, die in genau dieser Arbeit liegt…
Tisch #1 schnörkellos und elegant- ein Tisch für alle Fälle mit formschöner Trägerkonstruktion aus Eichenfurnier.
Tischler, Gestalter, Fotograf: Majo Ertels Arbeit speist sich aus vielen Disziplinen und findet seine Form in kenntnisreicher Handwerkskunst und schnörkelloser Ästhetik.
Er bietet in seiner Werkstatt mit Schwerpunkt Holz seine Dienste an und findet immer eine durchdachte, klare und bodenständige Lösung für seine Auftraggeber*innen. Produkte aus eigenen Entwürfen umfassen die ganze Palette vom Vogelhäuschen bis zum ganz besonderen Tisch für alle Gelegenheiten.
Portrait
Marienwerder
Text
Pascale Schmidt
Fotografie
Simone Weigelt & Majo Ertel
Im alten Forsthaus von Grafenbrück aus dem 19. Jahrhundert ist neues Leben eingekehrt. Majo Ertel, Fotograf, Tischler, Gestalter, hat in unmittelbarer Nähe des Finowkanals mit seiner Familie einen Ort geschaffen, an dem es sich natur- und materialverbunden leben, entwickeln und arbeiten lässt.
Als Ertel, Jahrgang 1978, Ende der 90er von Leipzig nach Berlin zieht, um Fotografie bei Jürgen Hohmuth zu lernen, befindet sich die Hauptstadt immer noch im Umbruch. Majos Lehrmeister ist nicht nur für seine pointierten Schwarz-Weiß-Beobachtungen Berlins bekannt, sondern auch als renommierter Architekturfotograf mit seinem Büro ZEITORT. Dort lernt Ertel das Handwerk von Grund auf und erlebt, wie Kunst und Handwerk sich gegenseitig bedingen können. Er schult seinen Blick für Licht, Formen und Räume und beginnt in der prä-digitalen Ära seine eigenen Fotografien mit akribischer Genauigkeit zu entwickeln und vergrößern. Im Winter pausiert die Baufotografie, in dieser Zeit zieht es Majo regelmäßig nach Portugal. Die Bekanntschaft mit dort ansässigen Handwerkern, darunter Tischler und Klavierbauer, gibt den entscheidenden Impuls: Die Detailkenntnis, Materialkunde und Kunstfertigkeit, die traditionell über Jahrhunderte überliefert wird und der Respekt, der diesem Wissen entgegen gebracht wird, führen dazu, dass Ertel Kunst und Handwerk als unmittelbar miteinander verbunden erlebt und die Liebe zum Holz eine ganz große Liebe wird.
Ertel in seiner Gründlichkeit entscheidet sich für eine Tischlerausbildung beim Holzgestalter Gisbert Baarmann in der Uckermark. Baarmanns Objekte sind nahbar und nutzbar, loten alle Möglichkeiten des Materials aus, tragen dem Raum, der sie umgibt, Rechnung und haben eine eigene, verspielte Handschrift. Bei ZWEIBAUM in Berlin, einer Holzwerkstatt für hochwertigen Möbelbau, steigt Majo Ertel tief in tischlerische Präszisionsarbeit ein. Dabei ist die Uckermark weiterhin seine Wahlheimat, bald mit eigener Werkstatt. Seine besondere Begabung, Visionen von Räumen, Material und Werkstücken in Konkretes umzusetzen, führt unter Anderem zur erfolgreichen Zusammenarbeit mit dem Berliner Designstudio „Hidden Fortress“, in der er den Herstellungsprozess konzeptionell und handwerklich begleitet.
2014 ist es Zeit für ein Leben ohne große Wege mit der Sicherheit, langfristig unter einem Dach leben und arbeiten zu können. Die Region ist vertraut und so wird das Forsthaus Grafenbrück, erbaut 1800, von Majo und seiner Familie aus dem Dornröschenschlaf erweckt. Ertel findet neben anspruchsvollen Aufträgen endlich die Freiheit, seine eigenen Entwürfe weiter umzusetzen. Ein kleiner Tisch, nennen wir ihn Tisch #1, mit einer schlichten, dabei raffinierten Schichtholzkonstruktion an Stelle von Tischbeinen. Nistkasten und Futterhäuschen von purer Schönheit. Die Badverkleidung aus lackiertem Kiefernsperrholz- schön und kostengünstig neu gedacht. In allen Arbeiten spiegelt sich die ausdauernde, intensive Beschäftigung mit der Materie wider und der Antrieb, altes Wissen in neuen Formen zu würdigen. Und ganz leise und bescheiden übersetzt sich auch die Freude, die in genau dieser Arbeit liegt…
Tischler, Gestalter, Fotograf: Majo Ertels Arbeit speist sich aus vielen Disziplinen und findet seine Form in kenntnisreicher Handwerkskunst und schnörkelloser Ästhetik.
Er bietet in seiner Werkstatt mit Schwerpunkt Holz seine Dienste an und findet immer eine durchdachte, klare und bodenständige Lösung für seine Auftraggeber*innen. Produkte aus eigenen Entwürfen umfassen die ganze Palette vom Vogelhäuschen bis zum ganz besonderen Tisch für alle Gelegenheiten.
Ein Projekt von:
Gefördert im Programm „Neulandgewinner“ der Robert Bosch Stiftung.
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